Die 13 Bänder der Heilung

Kapitel 1 – Die 13

13 ist die Zahl des sich ständig regenerierenden Lebens, des ewigen Rades von Tod und Wiedergeburt. Sie ist eine Primzahl, setzt einen völlig neuen Impuls, löst die vollendet schöne Struktur der 12 auf. Sie bringt das Chaos, wirbelt das Alte durcheinander und bereitet das Neue vor.

Damit stellt sie eine Gefahr dar für alle Systeme, die auf Macht und Kontrolle basieren, und wird deshalb traditionell dämonisiert.

Die 13 lässt sich jedoch nicht außer Kraft setzen, zumal sie zur sogenannten Fibonacci-Reihe gehört, dem mathematischen Prinzip, das allen Wachstumsprozessen in der Natur zu Grunde liegt. https://www.youtube.com/watch?v=R8w4l3f3g58. Sobald wir die 13 bekämpfen machen wir das Leben selbst zu unserem Feind.

Grundsätzlich – ob freiwillig gewählt oder hinein geworfen – betreten wir in allen Wandel- und Umbruchphasen das Reich der 13 und sind herausgefordert, ihre Energie zuzulassen. Gelingt es uns nicht, dabei in unserer Mitte zu bleiben fühlen wir uns mitunter verloren, hilflos den Umständen ausgeliefert.

Für mich war es eine sehr eindrucksvolle Erfahrung nach dem Zerbrechen meiner 20jährigen Ehe dieses Zerbrechen auch in meinem alltäglichen Umfeld beobachten zu können. Herd, Laptop und Waschmaschine gaben nahezu gleichzeitig ihren Geist auf. Mein Auto blieb mitten auf der Straße liegen, und ich ließ es für sehr viel Geld reparieren. Kurz darauf prallte ich mit einem Wildschwein zusammen und musste das Auto verschrotten.

Erst an diesem Punkt begann ich zu begreifen, dass sich neuer Wein eben nicht in alte Schläuche füllen lässt.  Und indem ich den stattfindenden Transformationsprozess bejahte setzte ich dem Spuk ein Ende. Mit meinem neuen Auto bin ich übrigens sehr glücklich.

Nicht immer laufen diese Übergänge dramatisch ab. Dennoch fürchten sich viele Menschen davor, halten lange und vielleicht sogar bis zum bitteren Ende an Beziehungsmustern und Arbeitsverhältnissen fest, unter denen sie leiden, und die sie krank werden lassen. Doch je mehr wir versuchen der 13 zu entkommen, umso wirkungsvoller wird sie sich bemerkbar machen. Krankheiten, Unfälle und sog. Schicksalsschläge sind in vielen Fällen darauf zurückzuführen, dass wir uns einer notwendigen Erneuerung verschlossen haben. Dann bricht die 13 von außen als vermeintliches Unglück herein. Was sich nicht bewegt, verhärtet. Was nicht flexibel ist zerbricht.

Wenn wir wirklich an Leib und Seele Heilung erfahren wollen, braucht es unsere Bereitschaft zu leben und zu sterben.

Leben und Tod sind eins. Leben ist Bewegung, und Bewegung entsteht, weil das Eine endet und das Andere beginnt. „Nichts ist so beständig wie der Wandel“, brachte es Heraklit auf den Punkt.

Jede Sicherheit, die wir erwerben, werden wir entweder wieder verlieren oder freiwillig aufgeben. Dies gilt insbesondere für die Person, die wir zu sein glauben. Letztendlich stehen wir immer wieder vor der Aufgabe zu akzeptieren, dass diese Person, nur eine Maske, eine Verkleidung ist, die wir uns zugelegt haben, und die früher oder später starke Verschleißerscheinungen aufweist. Dann ist unsere Bereitschaft gefragt, den abgetragenen Mantel fallen zu lassen, uns nackt und verletzlich ins Unbekannte zu begeben. Wir durchlaufen den Prozess des Schmetterlings, der seinen Kokon verlässt. Wir geben unser Einverständnis, dass sich unsere gewohnte Identität komplett auflöst ohne zu wissen, was jenseits davon zum Vorschein kommen wird. Wir haben den Mut, uns einzugestehen, dass wir nicht wirklich wissen, wer wir sind. Wir stellen uns der Erfahrung, uns selbst ein Rätsel zu sein.

Wir überantworten uns der Leere, dem Urschoß, in dem alles geborgen ist, was jemals war und jemals sein wird, und wir sind bereit, uns völlig neu zu gebären.

Jeder Geburtsprozess ist zugleich ein Todesgeschehen. Das, was zurückbleibt, was sich in alle Winde zerstreut, was zu einem Nichts zusammenschrumpft, kehrt niemals wieder. Das geht mit Schmerz einher. Dieser will gefühlt, durchlebt werden. Jede Träne, die ins Fließen kommt, schenkt uns Freiheit und zeigt, dass wir in Bewegung sind.

Wir alle tragen in uns die Erfahrung des Geboren-Worden-Seins, und leider ging dies für die meisten von uns mit erheblichen Traumatisierungen einher. Diese machen es uns später schwer, uns selbst, der 13 und damit dem Leben zu vertrauen.

Natürlicherweise wachsen wir wohl geborgen im Schoß unserer Mutter heran, im Meer des Fruchtwassers, das uns schier unendlich erscheint, in dem wir spielen wie ein Fischlein in den Wellen. Wir sind, umflossen von Liebe, mit unserer Mama verschmolzen. Je größer wir werden um so öfter stoßen wir an die Grenzen des uns umgebenden Raumes, und allmählich beginnt er uns zu beengen. Es ist an der Zeit, ihn zu verlassen. Wenn wir uns dagegen sträuben, uns sogar weigern, bezahlen wir dafür mit unserem Leben und reißen eventuell sogar unsere Mutter mit in den Tod. Natürlich hat die gynäkologische Medizin mittlerweile viele Möglichkeiten, hier einzugreifen, was aber an der grundlegenden Tatsache nicht wirklich etwas ändert.

Sobald die Fruchtblase geplatzt ist oder die ersten Wehen einsetzen heißt es sowohl für Mutter als auch für das Kind Abschied zu nehmen. Beide brauchen das uneingeschränkte Ja zu dem Geburtsprozess, die Bereitschaft, sich einer größeren Macht, der 13 zu überlassen.

Ich selbst habe dies bei den Geburten unserer drei Kinder eindrücklich erfahren. Spätestens kurz nach dem Beginn der Presswehen, dieser gewaltigen Wellen, die aus dem Nichts zu kommen scheinen, gab es den Moment, in dem ich einerseits jegliche Kontrolle über das Geschehen aufgab und andererseits von Kopf bis Fuß durchdrungen war von dem Willen, alles zu geben, damit mein Kind den Weg nach draußen, in die Freiheit finden würde. Und während das eine Baby mit überraschender Leichtigkeit herausschoss brauchte das andere meinen ganzen Mut und meine ganze Entschiedenheit (die Unterstützung durch die Hebammen und den werdenden Vater natürlich miteingeschlossen), um als „Sternenguckerle“ auf Erden in Erscheinung zu treten.

In dem Moment, in dem sie sich von ihrem Miteinander-Eins-Sein verabschieden wachsen Mutter und Kind noch einmal sehr eng zusammen. Alle Widerstände und Ängste der Mutter teilen sich dem Kind mit und führen mitunter dazu, dass es ängstlich in den vertrauten Gefilden verharrt und die Wehen nicht in Gang kommen (…auch das durfte ich erfahren bei einer meiner Töchter) oder dass es  im Geburtskanal steckenbleibt.(Dies ist mit widerfahren bei meiner eigenen Geburt) Und umgekehrt ist die Mutter durch die Eigenart und Eigenwilligkeit jedes Kindes auf unterschiedliche Weise herausgefordert.

Die Art und Weise, wie wir das Licht der Welt erblicken hat mit Sicherheit Einfluss darauf, wie wir im späteren Leben Transformationsprozesse durchlaufen. Doch sind wir nicht dazu verdammt, das Muster unserer Geburt bis zu unserem Abschied von unserer irdischen Existenz in Endlosschlaufe zu wiederholen. Zum Glück beschenkt uns das Leben mit zahllosen Gelegenheiten, unsere Haltung zu Veränderungen zu verändern. Selbst wenn wir durch einen Kaiserschnitt auf die Welt geholt wurden und verinnerlicht haben „Ich bin zu schwach es selbst zu schaffen.“ bietet uns das Leben immer wieder die Chance, diesen Glaubenssatz aufzulösen und uns mit wachsendem Mut und Vertrauen in das Neue hineinzubewegen, letztendlich zu begreifen: Der Transformationsprozess stößt uns nicht zu, sondern wir sind tatsächlich selbst dieser Prozess. Bewusst oder unbewusst haben wir ihn gewählt.

Aufgrund ihrer Anatomie ist die 13 Frauen leichter zugänglich, denn der Zyklus unserer Regelblutung wird ursprünglich bestimmt vom Lauf des Mondes – oder wie ich lieber sage: der Mondin, die 13-mal im Jahreslauf wiederkehrt, anschwillt, abnimmt und schwindet. Frauen, die eng zusammenleben, können die Erfahrung machen, dass sie bald alle gemeinsam menstruieren. Wenn sie noch dazu auf der Erde schlafen, setzt die Blutung normalerweise bei Neumond ein.

Die Menstruation selbst wird bestimmt von der 13. Der weibliche Körper reinigt sich und bereitet sich darauf vor, das Neue zu empfangen.

Außerdem spiegelt sich die Mondin in den drei entscheidenden Lebensphasen, die Frauen durchlaufen: die Mädchenzeit, bevor die erste Blutung einsetzt (die Sichel des wiederkehrenden Mondes), die Periode der Fruchtbarkeit (Vollmond) und die Zeit der reifen und weisen Frau nach der Menopause (abnehmender Mond). In den Übergängen zwischen den einzelnen Phasen haben wir Frauen Gelegenheit, die 13 eindrücklich zu erfahren. Zuweilen bleibt kein Stein mehr auf dem Anderen.

Um mit der 13 selbstbewusst tanzen zu können ist es für Frauen unerlässlich, sich jenseits von Gefallsucht mit der eigenen Weiblichkeit in Einklang zu bringen, sie aktiv zu bejahen, die ihr innewohnenden Magie zu erforschen und anzuwenden.

Für Männer besteht die Herausforderung darin, sich der urweiblichen Energie der 13 vorbehaltlos anzuvertrauen, hineinzutauchen, sich davon umfangen zu lassen, einzuwilligen in das Todesgeschehen, um dann im Moment des Zerlegt-Werdens die unendliche Liebe und das umfassende Ja der Göttin zu erfahren, die den Heiler, Liebhaber, (Licht-)Krieger, Zauberer… in seiner unverhüllten Pracht zutage fördert.

Letztendlich gewährt uns auch das Genießen unserer Sexualität immer wieder neue Gelegenheiten, die 13 voll auszukosten – nämlich dann, wenn wir uns der orgiastischen Energie hingeben, sie nicht kontrollieren, nicht in bestimmte Bahnen lenken wollen. Ähnlich wie die Presswehen versetzt uns die orgiastische Energie von Kopf bis Fuß in unwillkürliche Bewegung. Sie befreit unsere Stimme und lässt uns an Leib und Seele erneuert zurück.

Die 13 übernimmt an den entscheidenden Wendepunkten unseres Lebens die Führung. Zugleich ist sie in unserem Alltag unablässig präsent. Ihren Segen erfahren wir, wo immer wir uns erlauben das Nach-Denken über uns und unser Leben bleiben zu lassen, und im Hier und Jetzt in Berührung gehen mit all unseren Sinnen, denn jede Berührung verändert uns, bewirkt Verjüngung bis tief in unsere Zellen hinein.

  • Welche Geschichten von Geburt und Tod kursieren in Deiner Herkunftsfamilie? Wenn Du willst schreibe sie auf.
  • Was weißt Du von Deiner eigenen Geburt? Falls Deine Mutter noch lebt bitte sie um ein Gespräch. Ist sie in der Lage, Dir Auskunft zu geben?
  • Was lernst Du aus alledem über Deinen eigenen Umgang mit wegweisenden Transformationsprozessen?

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2 Antworten auf „Die 13 Bänder der Heilung“

  1. Liebe Monika,
    es berührt mich immer wieder neu, wie gelerntes Wissen durch Erfahrung zu funktionierenden Wissen wissen wird, wenn wir uns selbst vertrauen und erkennen, dass gelerntes Wissen, dass nicht dem Leben taugt verworfen werden kann und zu Kompost wird um Neues entstehen zu lassen ( Individuell und kollektiv).
    Die 13 ist wunderbar, in Italien eine Glückszahl, verbunden mit Freitag( der Tag der Göttin Frigga gewidmet) doppelt gut.
    Für mich bedeutet die 13 auch, mach dir den Tod zum Freund/in.
    Das Unbekannte enthält alles was wir brauchen zum Wachsen für uns bereit, das Wichtigste Werkzeug für mich heißt Vertrauen.
    Die Quersumme von 13 ist 4. Auf dem Weg der SweetMedicine der DTMMS ist der vierte Lehrer der Körper/ das Körperliche, er lehrt uns Bestimmung von Gesundheit und Harmony.
    Mir hilft das in meine Bestimmungskraft zu gehen, zu Wissen mein Körper weiß. Ich muss „nur“ zuhören , vertrauen und dann umsetzen was sich zeigt.
    Da kommen in meinem Fall so lustige Sachen heraus wie, nutze die Zahlenmagie und den entsprechenden Vertrag, Schreibe die Zahl dann auf deinen Körper auf die Stelle die es zu heilen gilt.
    Ich bin jedesmal erstaunt und erfreut zugleich wie gut das bei mir wirkt.
    Ist ja auch wieder eine 13, indem ich mich von dem Glaubensatz verabschiede, daß nur ein Anderer mich heilen kann, (was nicht bedeutet angebotene Unterstützung abzulehnen).
    Ich danke dir, es regt mich noch mehr an mit den Zyklen zu gehen und diese zu achten, auch mich zu achten/ehren diese Tode gemeistert zu haben und weiterhin zu meistern.
    Begonnen hat all dieses Erwachen 2005 mit einer Therapie nach dem 12 Stufen Konzept, nach Deutschland gebracht von Dr. Walther H. Lechler.
    Über meinen damaligen Therapeuten kam ich zu meiner schamanischen Lehrerin Diane Seadancer. Mein Heilungsweg zurück zu mir und zu der Natürlichkeit mit den Welten auf dieser wunderbaren Erde hält an und ich bin glücklich einen Weg für mich gefunden zu haben, der mir sehr viel Wissen zu Verfügung stellt, welches ich immer wieder für mich ausprobieren kann.
    Ich freue mich und wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen, danke für`s Teilen, denn es heilt und unterstützt mich.
    Maria-Gracia

  2. Energie, Transzendenz, Spiritualität, Lebendigkeit, Tod….
    in Zahlenmystik zu fassen liegt mir zwar selber nicht, wiewohl ich ich es wunderbar finde, dass mensch diese Vielfalt an Bildern
    und Vorstellungen kreiert.
    Aktuell höre ich mir immer mal wieder Beiträge des Philosophen Jochen Kirchhoff an, der so wunderbare Worte wie Natursichtigkeit, Weltseele.. zum Ausdruck bringt: https://www.youtube.com/watch?v=zI8rq9OEvUk

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